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Mallorcas Buchten entdecken: Sonne, Wellen & Meer

Sonne, Wellen & Steuerbord: Die schönsten Buchten auf Mallorca

Wer Mallorca vom Wasser aus entdeckt, erlebt eine völlig andere Insel. Zwischen zerklüfteten Felsküsten und versteckten Sandbuchten offenbart sich die Balearen-Perle von ihrer ursprünglichsten Seite. Fernab der ausgetretenen Pfade warten Ankerplätze, die man nur per Boot erreicht – türkisfarbenes Wasser, einsame Strände und das berauschende Gefühl absoluter Freiheit inklusive.

Die mallorquinische Küste erstreckt sich über rund 550 Kilometer und bietet eine erstaunliche Vielfalt. Von schroffen Steilklippen im Norden bis zu sanften Sandstränden im Süden, von geschützten Naturhäfen bis zu windgepeitschten Buchten an der Westküste. Das maritime Abenteuer beginnt bereits bei der Vorbereitung: Wer nicht nur als Passagier mitfahren, sondern selbst am Steuer stehen möchte, kommt um eine fundierte Ausbildung nicht herum. Die Möglichkeit, den SBF See online machen zu können, macht die Vorbereitung heute deutlich flexibler als noch vor einigen Jahren. Der Sportbootführerschein See öffnet die Tür zu unzähligen maritimen Abenteuern und ist für das Führen von Motorbooten auf Mallorcas Gewässern unerlässlich.

Cala Deià – Poetische Abgeschiedenheit

An der Nordwestküste, unterhalb des malerischen Bergdorfs Deià, liegt eine der wohl atmosphärischsten Buchten der Insel. Die Cala Deià ist kein klassischer Sandstrand, sondern eine Mischung aus Kieselsteinen und flachen Felsplateaus. Das eigentlich Besondere: die absolute Ruhe und das kristallklare Wasser, das zum Schnorcheln einlädt. Per Boot lässt sich die Bucht entspannt ansteuern, und wer früh am Morgen kommt, hat oft die gesamte Kulisse für sich allein. Der Ankergrund ist gut, allerdings sollte man auf wechselnde Winde achten, die hier manchmal überraschend auffrischen können.

Die Tramuntana-Berge ragen direkt hinter der Bucht empor und verleihen dem Ort eine fast mystische Atmosphäre. Künstler und Schriftsteller haben sich hier schon vor Jahrzehnten inspirieren lassen – und das merkt man noch heute. Wer nach dem Baden Lust auf ein authentisches Fischgericht hat, findet in der kleinen Strandbar einfache, aber köstliche Speisen. Die Preise sind moderat, die Aussicht unbezahlbar.

Cala Varques – Der wilde Osten

Die Ostküste Mallorcas überrascht mit einer Reihe unberührter Buchten, die größtenteils nur zu Fuß oder eben per Boot erreichbar sind. Cala Varques gehört zu den Geheimtipps unter Seglern und Bootsfahrern. Die Bucht liegt zwischen Cala Romántica und Porto Cristo und besticht durch ihren feinen weißen Sand und das unglaublich transparente Wasser. Wer hier ankert, sollte die Gezeiten im Blick behalten und ausreichend Abstand zur Küste halten, da der Grund stellenweise felsig ist.

Besonders reizvoll: In der Bucht gibt es kleine Höhlen, die bei ruhigem Wellengang mit dem Beiboot erkundet werden können. Das Schnorcheln entlang der Felswände lohnt sich ebenfalls – Oktopusse, bunte Fische und gelegentlich sogar Meeresschildkröten sind hier zu Hause. Die Infrastruktur ist praktisch nicht vorhanden, was bedeutet: Proviant und ausreichend Trinkwasser sollten an Bord sein. Mallorca bietet jedoch eine Fülle an Möglichkeiten, sich vorab über versteckte Perlen und praktische Hinweise zu informieren.

Sa Calobra – Drama und Dramatik

Wer einmal die spektakuläre Zufahrt zur Bucht von Sa Calobra per Serpentinenstraße erlebt hat, versteht, warum die Anreise per Boot die bessere Wahl ist. Die Bucht liegt am Ende einer tiefen Schlucht, durch die der Torrent de Pareis fließt – ein ausgetrocknetes Flussbett, das nur nach starken Regenfällen Wasser führt. Die Szenerie ist atemberaubend: Steile Felswände, die fast senkrecht ins Meer stürzen, und eine kleine Kiesbucht, die im Hochsommer von Tagestouristen überlaufen sein kann.

Per Boot hat man den Vorteil, flexibel zu sein. Entweder man kommt sehr früh am Morgen oder gegen späten Nachmittag, wenn die meisten Besucher bereits wieder weg sind. Der Ankerplatz ist tief und gut geschützt, allerdings kann es bei Nord- oder Nordwestwind ungemütlich werden. Die Bucht eignet sich perfekt für einen kurzen Stopp, ein erfrischendes Bad und vielleicht eine kleine Wanderung durch die beeindruckende Schlucht. Gastronomisch sollte man hier keine Wunder erwarten – die wenigen Restaurants sind touristisch und entsprechend teuer.

Cala Mondragó – Naturschutz trifft Badefreuden

Im Südosten Mallorcas erstreckt sich der Naturpark Mondragó, und mittendrin liegen zwei traumhafte Buchten: S’Amarador und Cala Mondragó. Beide sind vom Land aus zugänglich, aber die Anfahrt per Boot bietet einen ganz eigenen Reiz. Das Wasser schimmert in allen erdenklichen Blautönen, und die umgebende Vegetation – Pinienwälder, mediterrane Sträucher und Dünenlandschaften – ist streng geschützt.

Wer hier ankert, sollte die Naturschutzbestimmungen kennen und respektieren. Ankern ist erlaubt, aber nur außerhalb der markierten Badezonen. Der Grund ist meist sandig, was das Ankern erleichtert. Die Buchten sind besonders bei Familien beliebt, da das Wasser flach abfällt und auch für weniger geübte Schwimmer geeignet ist. Nach einem ausgiebigen Badetag lässt sich die Region wunderbar zu Fuß erkunden – ein Netz aus Wanderwegen durchzieht den gesamten Park. Wer die Vielfalt der Insel schätzt und unterschiedliche Facetten Mallorcas kennenlernen möchte, findet hier einen perfekten Ausgangspunkt.

Cala Figuera – Postkartenidylle im Südosten

Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fischerort: Die Cala Figuera bei Santanyí ist eine fjordartige Bucht, die tief ins Landesinnere schneidet. Das Besondere hier ist die fast vollständige Abwesenheit von Massentourismus. Die Bucht dient traditionell als Ankerplatz für Fischer, und genau diese Authentizität macht ihren Charme aus.

Die bunten Bootshäuser, die sogenannten „Casetas Varadero“, säumen das Ufer und geben hervorragende Fotomotive ab. Das Wasser ist ruhig und klar, ideal zum Baden und Schnorcheln. In den kleinen Restaurants entlang der Bucht gibt es frischen Fisch – oft noch am selben Tag gefangen.

Sonnenuntergänge und salzige Freiheit

Mallorca vom Wasser aus zu entdecken bedeutet, die Insel in ihrer ursprünglichsten Form zu erleben. Jede Bucht erzählt ihre eigene Geschichte, jeder Ankerplatz bietet neue Perspektiven. Das Gefühl, nach einem langen Tag auf dem Wasser in einer einsamen Bucht zu ankern, den Sonnenuntergang zu beobachten und dabei nur das sanfte Plätschern der Wellen zu hören – das ist pure Lebensqualität.

Die mallorquinische Küste hat für jeden etwas zu bieten: den Abenteurer, der abgelegene Buchten sucht, den Genießer, der kristallklares Wasser und frischen Fisch schätzt, und den Naturliebhaber, der die unberührte Schönheit der Balearen erleben möchte. Wer einmal die Freiheit des Segelns oder Motorbootfahrens gekostet hat, wird immer wieder zurückkehren – denn Mallorca hat weit mehr zu bieten als nur den Ballermann.