Kamp-Lintfort. Die Beach Party in Kamp-Lintfort steht vor der Tür. Am 5. Juli machen Mickie Krause und Co gute Laune im Panoramabad. Aber etwas trübt die Stimmung.
„Es war uns ein Fest“, heißt es am Ende der Mitteilung, die am Freitag, 27. Juni, für Überraschung sorgte. Die Betonung liegt auf „war“. Denn der Veranstalter, die Agentur Passepartout, kündigt das Ende der beliebten Beach Party in Kamp-Lintfort an. Die große Sause am kommenden 5. Juli wird demnach die letzte sein.
Das wird für tausende Fans von Schlager und Ballermann-Musik am Niederrhein eine sehr traurige Nachricht sein. Denn seit über zwei Jahrzehnten, davon zehn Jahre unter der Regie von Passepartout, war der Termin im Kamp-Lintforter Freibad eine feste Größe für Fans von Wolle Petry, Mia Julia, Jürgen Drews Ikke Hüftgold oder dem diesjährigen Headliner Mickie Krause. „Tausende Besucher strömten jedes Jahr in Flip-Flops und mit Sonnenbrille aufs Gelände, um gemeinsam zu feiern, zu tanzen – und das Leben zu spüren“, heißt es in der Mitteilung. Gut, das genannte Outfit war nicht in jedem Jahr passend. 2023 geriet die Party zur matschigen Angelegenheit, aber egal. 2024 gab es keine Party im Panoramabad. Da fürchtete man die EM im eigenen Land als zu große Konkurrenz. Und der Auftakt in 2015 geriet holprig, weil der Wendler kurzfristig absagte.
Thorsten Kalmutzke erklärte die Kamp-Lintforter Beach Party zur „Herzensangelegenheit“
Überzeugend war Thorsten Kalmutzke, Geschäftsführer von Passepartout, immer darin, wenn er betonte, dass diese Party für ihn eine „Herzensangelegenheit“ sei. „Es geht nicht ums Geldverdienen, sondern darum, den Menschen hier etwas zu schenken, auf das sie stolz sein können. Solange ich gespürt habe, dass das ankommt, habe ich mit Begeisterung weitergemacht“, sagte er noch vor wenigen Wochen dieser Zeitung. Und da war noch ein Funken Hoffnung: Er selbst wolle sich zurückziehen aus dem Geschäft, um mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen, aber sein Sohn und seine Tochter übernähmen die Agentur. Und er glaube, „dass die beiden die Beach Party weiterführen werden“. Kalmutzke hatte 2022 schon einmal angekündigt, er wolle Abschied nehmen vom operativen Geschäft. Das hat er nicht durchgehalten.
Es sei ein hartes Ringen gewesen, heißt es aus der Agentur, emotionale Gespräche hätten stattgefunden. Aber am Ende stand: Es ist wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Stetig steigende Kosten für Sicherheit, Infrastruktur, Technik und Personal seien das eine, aber auch steigende Gagenforderungen der Größen in der Schlagerbranche seien ausschlaggebend gewesen. „Wir haben alles versucht. Aber unser Anspruch war immer: entweder richtig oder gar nicht“, wird Tristan Kalmutzke als Junior-Geschäftsführer zitiert. Er hatte noch vor wenigen Tagen das Programm der Beach Party 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wenn wir merken, dass wir das Erlebnis, das wir versprechen, wirtschaftlich nicht mehr tragen können, dann ziehen wir ehrlich Konsequenzen.“
Aber man wolle das Event mit Würde und Stolz beenden, heißt es von der Agentur Passepartout. Deren eigentliches Geschäft sind keineswegs Schlagerpartys, sondern gediegene Galas, Firmenjubiläen oder Kunden-Events im In- und Ausland. Die nun bevorstehende, letzte Beach Party solle kein leiser Abschied werden, sondern ein Dankeschön an die Fans. „Laut, emotional und voller Herz“, heißt es in der Mitteilung.
Als besondere Aktion kündigen die Veranstalter an, seit Donnerstag, 26. Juni, die letzten Tickets für die Beach Party 2025 für 25 Euro statt der regulären 33,90 Euro abzugeben – solange der Vorrat reicht. Eine Maßnahme, die von denen, die zuvor Tickets besorgt haben, nicht unbedingt goutiert wird, wie auf Facebook nachzulesen ist. Am Tag der Party selbst solle es einige „Inszenierungen“ zum Abschied geben, unter anderem mit der Stadt Kamp-Lintfort und den beiden großen Sponsoren Stadtwerke und Sparkasse.
_______________________________________________________________
MIT BALLERMANN RADIO IST DIE PARTY IMMER DA, WO DU BIST!
_______________________________________________________________
